Kameramann – TEP-Operation Uni Leipzig

Für das Familien-Tagesprogramm des MDR dreht Kameramann Tilo Weiskopf heute einen Beitrag für MDR um 4 im OP-12 des Universitätsklinikums Leipzig. Es geht um eine blutverlustarme TEP-Operations-Art beim Einbau einer Endoprothese des Hüftgelenks nach einer Methode von Prof. Andreas Roth.



Hintergrund:

Die Schwierigkeit für das Kamerateam bei einer Operation ist, sich möglichst unauffällig und störungsarm im sterilen Umfeld zu bewegen und trotzdem gute Bilder zu drehen.
Hier kommt es auf die Erfahrung des Kameramanns und die wohlwollende Zusammenarbeit mit dem OP-Team an.

Die Operation zur Einbringung einer Endoprothese des Hüftgelenks wird als Hüftendoprothetik oder Hüft-TEP (Totalendoprothese) bezeichnet. Dieser Eingriff wird durchgeführt, wenn das Hüftgelenk aufgrund von Arthrose, Trauma oder anderen Erkrankungen stark geschädigt ist und Schmerzen sowie Bewegungseinschränkungen verursacht. Eine Endoprothese ist ein künstliches Gelenk, das die beschädigten Teile des Hüftgelenks ersetzt.

Der Ablauf der Operation kann je nach individuellen Umständen variieren, aber hier ist eine allgemeine Beschreibung des Verfahrens:

  1. Vorbereitung: Der Patient wird unter Vollnarkose oder Spinalanästhesie in eine geeignete Operationsposition gebracht. Das Operationsgebiet wird gereinigt und steril abgedeckt.
  2. Zugang zum Gelenk: Der Chirurg wählt eine geeignete Zugangsmethode, die normalerweise seitlich oder hinter dem Hüftgelenk erfolgt. Der Zugang ermöglicht dem Chirurgen den Zugriff auf das geschädigte Gelenk.
  3. Entfernung der geschädigten Gewebe: Der Chirurg entfernt die geschädigten Teile des Hüftgelenks, einschließlich des erkrankten Gelenkkopfes (Femurkopf) und der beschädigten Gelenkpfanne (Acetabulum).
  4. Vorbereitung der Knochen: Die verbleibenden Knochenoberflächen werden präpariert, um Platz für die Prothesenkomponenten zu schaffen. Der Oberschenkelknochen wird ausgehöhlt, um den Prothesenschaft aufzunehmen, und die Gelenkpfanne wird geglättet, um die Pfannenkomponente aufzunehmen.
  5. Einsetzen der Prothese: Die Endoprothese wird in das vorbereitete Gelenk eingesetzt. Die Prothese besteht aus einem Prothesenschaft, der im Oberschenkelknochen verankert wird, einem künstlichen Gelenkkopf, der auf den Schaft gesetzt wird, und einer Pfannenkomponente, die im Beckenknochen befestigt wird.
  6. Fixierung der Prothese: Die Prothesenkomponenten können durch verschiedene Methoden fixiert werden, entweder durch Knochenzement oder durch eine “zementfreie” Technik, bei der die Prothese in den Knochen einwächst.
  7. Überprüfung und Justierung: Der Chirurg überprüft die Beweglichkeit und Stabilität des neuen künstlichen Hüftgelenks. Die Beinlänge und Ausrichtung werden angepasst, um eine korrekte Ausrichtung und Funktion zu gewährleisten.
  8. Wundverschluss: Nach erfolgreicher Platzierung und Ausrichtung der Prothese werden die umliegenden Weichteile und die Hautschicht sorgfältig verschlossen.
  9. Nachbehandlung: Der Patient wird in den Aufwachraum gebracht, wo seine Vitalfunktionen überwacht werden. Nach einigen Tagen wird der Patient in der Regel mobilisiert und erhält Physiotherapie, um die Gelenkbeweglichkeit wiederherzustellen und die Muskulatur zu stärken.

Es ist wichtig zu beachten, dass die genaue Vorgehensweise von Fall zu Fall variieren kann, abhängig von der individuellen Anatomie des Patienten und anderen medizinischen Faktoren. Nach der Operation kann eine gewisse Rehabilitationsphase erforderlich sein, um die volle Funktionalität des Hüftgelenks wiederherzustellen.