Worldcup Para Biathlon in Südtirol

Für die ARD Sportschau ist Kameramann Tilo Weiskopf bei der Permiere des Worldcups Para Biathlon in Martell im Einsatz.
Gemeinsam mit Autor und Cutter produziert das spezialisterte Team vor Ort einen zehnminütigen Zusammenfassungs-Beitrag für Das Erste.



Hintergrund

Biathlon Martell

Das Biathlonzentrum Grogg im Martelltal bietet bestens präparierte und schneesichere Loipen im Winter und die Rollerbahn im Sommer. So kommen sowohl Profis als auch Hobbysportler auf ihre Kosten.
Die Geschichte der Sportanlage ist noch relativ jung: 1992 wurden im Martelltal erstmals Biathlonwettkämpfe ausgetragen. Kurz darauf wurde die Biathlonabteilung des Amateursportvereins Martell gegründet. Die Trainingsangebote wurden von den Kindern und Jugendlichen gerne angenommen, so dass sie an lokalen und überregionalen Biathlonwettkämpfen teilnehmen konnten. So entstand im Laufe der Jahre eine großartige Anlage, die weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und beliebt ist.
Das Biathlonzentrum Martell hat das ganze Jahr über viel zu bieten: Während im Sommer auf der Rollerbahn und am Schießstand fleißig trainiert werden kann, stehen im Winter nationale und internationale Biathlonrennen wie der IBU-Cup und 2025 die Biathlon-Europameisterschaft auf dem Programm. Wer seine Runden auf Langlaufskiern in bezaubernder Idylle drehen möchte, ist hier im Herzen des Nationalparks Stilfserjoch genau richtig!

Nordic Paraski Team Deutschland

Beim Para Skilanglauf veranstaltet der Weltverband FIS für Frauen und Männer Wettkämpfe über unterschiedliche Distanzen (vom Sprint über 0,8 km bis zur Langdistanz über 20 km) in drei Kategorien: Sitzend, stehend und sehbehindert. Steher und Sehbehinderte starten sowohl in der freien als auch in der klassischen Technik.
Im Para-Biathlon gelten die gleichen Bedingungen wie im Para-Skilanglauf: Die Athleten treten in den Kategorien sitzend, stehend und sehbehindert gegeneinander an und erhalten je nach Grad der Behinderung Zeitgutschriften.
Para-Biathleten tragen ihre Waffen während des Wettkampfes nicht bei sich. Ein Mannschaftsbetreuer reicht den Athleten der sitzenden und stehenden Klasse die Waffen am Schießstand. Athleten mit Fehlbildungen oder Amputationen an den Armen dürfen eine Stütze oder Halterung benutzen.

Sitzende Konkurrenz

Rollstuhlfahrer und stark gehbehinderte Sportlerinnen und Sportler starten in einem auf ihre individuellen körperlichen Bedürfnisse zugeschnittenen Schlitten. Die maximale Sitzhöhe ist reglementiert.

Stehende Konkurrenz

Athletinnen und Athleten mit leichteren Behinderungen an den Beinen oder mit Einschränkungen an einer oberen Extremität benutzen normale Langlaufski und – abhängig von ihrer Behinderung – Skistöcke.

Sehbeeinträchtigte

Sehbeeinträchtigte fahren mit einem Guide, der sie per Kommandos über die Strecke leitet. Um gut miteinander zu harmonieren, braucht es eine perfekte Abstimmung und absolutes Vertrauen. Für Sehbehinderte stehen spezielle Laserwaffen in Vorrichtungen am Schießstand bereit. Sie schießen nach Gehör mit Hilfe eines Infrarotsystems, das ihnen durch ein akustisches Signal anzeigt, wie nahe sie dem Ziel sind. Je höher der Ton, desto näher an der Mitte der Zielscheibe.

Die Ziele

Die Zielscheiben befinden sich in allen Kategorien zehn Meter vom Schützen entfernt. Die Trefferfläche beträgt in der sitzenden und stehenden Klasse 13 Millimeter, bei den Sehbehinderten 21 Millimeter.DistanzenAuf der Sprintdistanz (7,5 km) müssen die Athleten zweimal fünf Schuss abgeben, auf der Mitteldistanz (10 km) und im Einzel (12,5 km) jeweils viermal fünf Schuss. Bei einem Treffer wird die zuvor schwarze Scheibe weiß, bei Sehbehinderten zeigen rote Flächen Fehler und grüne Flächen Treffer an. Zu Beginn sind alle Felder rot.

Distanzen

Auf der Langdistanz gibt es unabhängig von der Kategorie eine Strafminute pro Fehler, in den beiden anderen Wettbewerben sind Strafrunden zu laufen. Für die Athletinnen und Athleten mit Sitzski ist eine Runde 100 Meter lang. Sie fahren in der Regel teilweise andere Strecken als die Stehenden und Sehbehinderten, die pro Fehlschuss eine Strafrunde von 150 Metern laufen müssen.